Innendämmsysteme – alles Wichtige auf einen Blick

Innendämmsysteme – alles Wichtige auf einen Blick

Innendämmsysteme (IDS) werden auf der Innenseite von Außenwänden von Gebäuden aufgetragen. Besonders häufig finden solche Systeme Anwendung bei der energetischen Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden. Aber auch Gebäude, die über keinen ausreichenden Dachüberstand für die Außendämmung verfügen, werden mit Innendämmsystemen saniert. Aus bauphysikalischer Sicht ist eine Außendämmung immer die sinnvollere Lösung, wenn diese aber nicht möglich ist, bieten Innendämmsysteme eine gute Alternative, um vor allem den Heizwärmebedarf zu senken.

Dabei gibt es unterschiedliche IDS Varianten, die wiederum für verschiedene Einsatzbereiche geeignet sind. Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeber, welche verschiedenen Systeme es gibt, was sie auszeichnet und welche Besonderheiten bei der Anbringung auf Sie zukommen.

Welche Innendämmsysteme gibt es und wo liegen die Unterschiede?

Die verschiedenen Systeme unterscheiden sich vor allem darin, wie sie mit Diffusionsstrom umgehen. Dabei ist es auch möglich, die verschiedenen Innendämmsysteme miteinander zu kombinieren. 

Unterschieden werden folgende IDS:

  • diffusionsdichte Systeme: Diese Systemen sollen durch bestimmte Materialien und Konstruktionen das Eindringen von Feuchtigkeit von der Raumseite in den Dämmstoff verhindern. Der Dampfdiffusionsstrom wird zum Beispiel durch Folien oder Schaum gebremst. Besonders für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit bieten diffusionsdichte Systeme einen guten Schutz vor Feuchtigkeit.
  • diffusionsgebremste Systeme: Auch hier soll vor allem Feuchtigkeit gebremst werden. Das geschieht durch eine feuchteadaptive Dampfbremse, zum Beispiel in Form von Hartschaumplatte, die sich durch einen variablen Diffusionswiderstand auf die Luftfeuchtigkeit im Raum einstellt. Dadurch kann das System im Sommer diffusionsoffen werden und die Austrocknung nach innen fördern.
  • diffusionsoffene, kapillaraktive Systeme: Ziel dieser Systeme ist es, die Feuchtigkeit in der Wand dauerhaft auf ein annehmbares Maß zu reduzieren. Dafür werden ein Dämmstoff und eine Endbeschichtung eingesetzt, die wasserdampfdurchlässig sind. So wird die Feuchtigkeit aus der Luft aufgenommen, gespeichert und bei Bedarf wieder an den Raum abgegeben. Dieses System wird besonders gerne zur Sanierung gegen Schimmel genutzt.

In den letzten Jahren ist ein Dämmmaterial besonders auf dem Vormarsch und überzeugt mit seinen niedrigen Wärmeleitwerten. Gemeint ist das sogenannte Aerogel. Der Dämmputz besteht fast ausschließlich aus Luft, ein weiterer Bestandteil ist Silikat. Hier muss bei der Anbringung besonders darauf geachtet werden, dass die feinporigen Kügelchen nicht zerstört werden, da sonst die Dämmwirkung nicht mehr gegeben ist. 

Welche Arten der Befestigung gibt es?

Innendämmsysteme werden wie der Name schon vermuten lässt, immer an der Innenseite der Außenwand angebracht. Für die Art der Befestigung kommt es auf vor allem auf die Beschaffenheit der Wandoberfläche und den Aufbau des gewählten Systems an. In unserer Übersicht finden Sie die wichtigsten Anbringungsarten auf einen Blick.

Gespritzte Systeme

Die Dämmschicht besteht bei gespritzten Systemen in der Regel aus Putzmörtel und einem Dämmmaterial. Nachdem diese Schicht auf die Wand aufgespritzt wurde, muss noch ein Oberputz aufgetragen werden. 

Systeme mit Verklebung

Hierfür muss der Wandaufbau eine Verklebung tragen können. Ist das gesichert, werden Dämmplatten mit einem Klebemörtel oder mit Kleber an der Wand befestigt. Um Feuchteschäden zu vermeiden, ist es wichtig, dass luftdicht gedämmt wird. Das bedeutet für die verklebten Systeme, dass vollflächig verklebt werden muss.

Mechanische Befestigung

Mit Befestigungsschienen und Dübel erfolgt hier die Befestigung. Die senkrecht an die Wand montierten Befestigungsschienen gleichen Unebenheiten in der Wand aus, sodass eine Ebene Fläche entsteht. 

Über die angebrachten Dämmsysteme kann dann eine Endschicht in Form von Tapeten angebracht werden. Welche Beschichtungsmaterialien für Ihr ausgewähltes IDS geeignet sind, sollte in den Angaben des Herstellers der Dämmsysteme zu finden sein. 

Sprechen Sie am besten mit einem Fachmann und lassen Sie sich beraten, welche Innendämmung für Ihr Objekt geeignet ist und wie diese angebracht werden kann. Noch einmal zu betonen ist, dass eine Außendämmung immer zu bevorzugen ist und bessere Werte liefert als eine Innendämmung. Nur wenn es unbedingt nötig ist, sollten Sie diese Möglichkeit nutzen.